Hanf - ein vergessener (Roh)Stoff neu entdeckt!
Hanf - ein vergessener (Roh)Stoff neu entdeckt!
Mit diesem Ansatz zu einem vergessenen, nachwachsenden Rohstoff gehen die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Dietenheim auf Entdeckungsreise.
Das Projekt
Mit ihrem Hanf-Projekt, das sich über mehrere Jahre erstreckt und im Mai 2017 mit der Ansaat angelaufen ist, gewinnen die Schülerinnen und Schüler der Fachschule „alte-neue“ Erkenntnisse, sammeln Erfahrungen und gehen der Frage nach, welche Vorteile Hanf aus ökologischer und ökonomischer Sicht bieten kann.
Die Verwendung von Nutzhanf steht im Fokus:
• Aussaat
• Ernte von Blüten, Samen und der Faser
• Weiterverarbeitung der Faser.
Hanf hat den Ruf eines Bodenverbesserers: Die Auswertung von Bodenproben vor und nach dem Anbau von Hanf sollen Klarheit schaffen. Die Jugendlichen werden Erträge der einzelnen Sorten erfassen, sowie die Unterschiede verschiedener Sorten beobachten.
Auch in die Hauswirtschaft hat Hanf bereits Einzug gehalten: Hanfmehl und Hanföl stehen bereits in den Regalen, Hanftextilien werden wieder angeboten. Ein weites Betätigungsfeld, das sich den Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrpersonen hier auftut.
Partner für das spannende Projekt sind Ecopassion, der Forstgarten Welsberg und das Versuchszentrum Laimburg.
Die Kulturpflanze Hanf
Der Hanf war in früheren Zeiten eine wichtige Kulturpflanze in unserer Landwirtschaft: Kleidung und andere Textilien, Papier, Seile und vieles mehr wurde aus Hanf gefertigt. Im letzten Jahrhundert hat dann die Textilindustrie diesen wertvollen Rohstoff vollkommen verdrängt. Die mechanisierte und schließlich digitalisierte Baumwollspinnerei hielt Einzug und billige Faserprodukte eroberten den Markt.
In Südtirol wurde Hanf hauptsächlich für die Fasergewinnung angebaut. Auf einem Acker mit einer Fläche von 100 m2 konnte in etwa 100 m2 Stoff produziert werden. Um die Fasern zu isolieren, bearbeitete man die Pflanzenstängel mit der „Brechl“; der gewonnene Faserstrang wurde dann durch einen Metallkamm („Hechl“) gezogen, um anschließend mit dem Spinnrad zu einem Garn versponnen zu werden. Das Garn konnte für die Produktion von Seilen, zum Nähen, für Stickereien, für die Weiterverarbeitung zu Geweben und noch für viele andere Zwecke verwendet werden. Ein typisches Kleidungsstück aus der Hanffaser ist die „Rupfane Pfoat“.