3. Olanger Umwelttage Landwirtschaft global - Nov. 2016
Filmvorführung " Landraub" von Kurt Langbein und Diskussion mit Bruder Bruno Haspinger
http://www.landraub.com/
Man hätte eine Stecknadel fallen hören, als am Samstag im gut besuchten Kongresshaus in Olang der Comboni Missionar Bruder Bruno Haspinger davon erzählte, wie er in Brasilien von Pistoleros bedroht wurde.
Bruno Haspinger war 1990 bis 2000 für die Comboni Missionare im Nordosten Brasiliens tätig und erlebte dabei hautnah mit, was Landraub bedeutet. Im Umfeld der Missionsstation von Balsas ging es um zwei Millionen Hektar Land, von dem die seit Generationen dort lebenden Bauernfamilien vertrieben werden sollten.
Zuvor hatten wir den schockierenden Film "Landraub" von Kurt Langbein angeschaut. Anhand vieler Beispiele zeigt der engagierte Filmemacher auf, wie verheerend sich unser Wirtschaftssystem für Hunderttausende Kleinbauern in der ganzen Welt auf deren Lebensumfeld und auf das globale Klima auswirkt. Kaltschnäuzige Investoren haben nur Profit im Auge und verbrämen ihr verbrecherisches Werk in Komplizenschaft mit korrupten Regierungen und Regionalbehörden mit sozialpolitischen Alibi-Aktionen.
Allen wurde bewußt, dass das auch mit uns zu tun hat. Gerade auf diesen Aspekt ging Bruder Bruno Haspinger im Gespräch mit mir ein. Es genügt, einmal sein persönliches Umfeld zu untersuchen und herauszufinden, in wie vielen Produkten Palmöl enthalten ist.
Längst ist bekannt, dass die industrielle Landwirtschaft weit davon entfernt ist, effizient zu sein, wie in den Propagandabotschaften der Ausbeuter-Konzerne behauptet wird. Die intensive und industrialisierte Groß-Landwirtschaft benötigt 10 Kalorien Energie, um 1 Kalorie Lebensmittel zu erzeugen und hinterlässt meist schon nach wenigen Jahren Ödnis und vergiftete Flächen, die Jahrhunderte benötigen, um sich zu regenerieren. Bei der kleinbäuerlichen, ökologischen Bewirtschaftung ist das Verhältnis genau umgekehrt.
(Markus Lobis)