Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD10
ANPASSUNG AD10
SCHUTZ DER BIOLOGISCHEN VIELFALT
Risiko: Hohe Temperaturen, Wasserknappheit, Ausbreitung von Schädlingen
Wirkungsbereich: Biologische Vielfalt
Ursprung der Aktion: Übergemeindlich
Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Umweltreferent der Gemeinde Landesabteilung Natur und Landschaft der Provinz, Landesagentur für Zivilschutz, Organisationen zum Schutz von Flora und Fauna (Umweltverbände), Wissenschaftler, Eurac, Naturmuseum
Beschreibung der Aktion
Steigende Temperaturen und die daraus resultierenden längeren Vegetationsperioden sowie lokal weniger strenge und seltenere Winterfröste haben zu einer verstärkten Einwanderung, Ansiedlung und Ausbreitung von Arten geführt, die wärmere Temperaturen bevorzugen. Gleichzeitig haben die Eingriffe des Menschen mit der Ausdehnung von Siedlungen, dem Bau von Verkehrsinfrastrukturen und der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zu Beeinträchtigungen des Ökosystems geführt.
Das Land Südtirol hat es sich zum Ziel gesetzt, die lokale Biodiversität mit Hilfe der Wissenschaft und dank des gemeinsamen und systematischen Engagements der verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Bereiche zu schützen und zu fördern, angefangen bei der Bewusstseinsbildung. Der Schutz der biologischen Vielfalt bedeutet nämlich die Gewährleistung einer effizienten Landwirtschaft, einer geschützten natürlichen und einer gesunden Umwelt.
Zu diesem Zweck wurde das Programm "Together we can. Südtirol - Land der Biodiversität" mit der Schaffung einer eigenen Plattform, die die Vernetzung der in diesem Bereich tätigen Einrichtungen und Experten fördern soll.
In den letzten Jahren wurden bereits Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt ergriffen. Bei der Regulierung von Gebirgseinzugsgebieten durch das Amt für Zivilschutz beispielsweise werden neben dem Hochwasserschutz zunehmend auch ökologische Aspekte berücksichtigt. So wird über die Revitalisierung von Fließgewässern diskutiert, mit Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung lebenswichtiger Lebensräume für Flora und Fauna. Im Pustertal war zum Beispiel der Fluss Ahr von diesen Maßnahmen betroffen.
Gemeinsam mit dem Fischereiverband soll ein ökologisches Bewirtschaftungskonzept für Fischereigewässer entwickelt werden.
Insgesamt wurden bereits 118 Projekte zur Revitalisierung von Fließgewässern im gesamten Gebiet durchgeführt, weitere 43 Revitalisierungsprojekte befinden sich in der Ausführungsphase und weitere 28 in der Planungsphase.
Die Gemeinde Innichen kann mit der Agentur für Bevölkerungsschutz zusammenarbeiten, um die ihr Gebiet durchquerenden Wasserläufe in dieses Revitalisierungsprogramm einzubeziehen. Ein mögliches Renaturierungsprojekt für den Sextner Bach oder der Drau wird vom Gemeinderat unterstützt.
Ökologische Korridore können auch durch grüne Infrastrukturen wie Grünbrücken geschaffen und gefördert werden, um natürliche Lebensräume zu verbinden, die durch Verkehrsinfrastrukturen, Siedlungen und intensivierte landwirtschaftliche Flächen zersplittert sind.
Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021-2030
Indikatoren für das Monitoring: Veränderung der Anzahl der einheimischen Arten in % % der einheimischen Arten (Tiere/Pflanzen), die von extremen Wetterbedingungen und -ereignissen betroffen sind Veränderung der Waldzusammensetzung in %
Finanzierungsmittel: Land, europäische Förderungen