Gemeinde Innichen - Klimaplan - AD02

ANPASSUNG AD02

HYDROGEOLOGISCHE RISIKOMINDERUNG

Risiko: Starke Regenfälle, Überschwemmungen und Überflutungen

Wirkungsbereich: Wasserwirtschaft

Ursprung der Aktion: Übergemeindlich

Zuständigkeit und beteiligte Akteure: Technischer Dienst; Zivilschutz (Landesagentur für Bevölkerungsschutz)

 

Beschreibung der Aktion

Wie bereits in diesem Dokument analysiert, wird die Gemeinde Innichen von zwei Fließgewässern in der Talsohle (Drau und Sextnerbach) und von mehr als 40 Wildbächen durchquert, die wichtige kommunale Gebiete und Infrastrukturen betreffen, welche bei starken Regenfällen überflutet werden könnten.

 

In der Provinz Bozen sind die Agentur für Bevölkerungsschutz und das Amt für Wildbachverbauung für die Ordnung der Wasserläufe aller Kategorien zuständig. Die Gestaltung und Instandhaltung von Wasserläufen und Böschungen zielt darauf ab, die Auswirkungen von Überschwemmungen und hydrogeologischer Instabilität im Allgemeinen zu verhindern. Die Gestaltung der Flussbetten muss angemessene Bedingungen für den Abfluss, die Laminierung und/oder die Sedimentation der flüssigen und festen Bestandteile des Hochwassers gewährleisten und gleichzeitig die ökologischen und landschaftlichen Anforderungen ausgleichen.

 

Gemäß dem Gewässerschutzgesetz 8/2002 müssen Maßnahmen zur Verbesserung von Gewässern durchgeführt werden:

  • den natürlichen Verlauf so weit wie möglich zu erhalten oder wiederherzustellen,
  • den Austausch zwischen Oberflächen- und Grundwasser aufrechtzuerhalten,
  • die Entwicklung einer einheimischen Ufervegetation zu ermöglichen,
  • Förderung der Ansiedlung von Flora und Fauna,
  • Abdeckungen und Intubationen so weit wie möglich vermeiden.

In der Gemeinde Innichen wurden vor kurzem am Kirchbergbach und am Walderbach Wehre gebaut, um das hydraulische Risiko in Winnebach zu begrenzen.

Außerdem werden entlang der Drau zwischen der Einmündung in den Sextnerbach und dem Gewerbegebiet von Innichen Sicherungsarbeiten durchgeführt und im Bereich des Sextnerbaches und der Drau ein Hochwassertunnel unter der Örtlichkeit Brug errichtet. Der Tunnel soll als Umfahrung dienen, dies wird als Pilotprojekt umgesetzt.

Ziel ist es, die Überschwemmungsgefahr im Falle eines Hochwassers des Sextnerbaches und der Drau zu verringern. Die Arbeiten umfassen auch Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Gewässers.

 

Die zuständige Behörde wird mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung regelmäßig weitere Maßnahmen zur Verringerung des hydrogeologischen Risikos durchführen, wie z. B.:

  • Instandhaltung von Flussbetten, einschließlich der Behandlung der Vegetation und der Entfernung von inertem Material;
  • Instandhaltung der Bauwerke, d. h. Überwachung und Bewertung ihrer Effizienz oder erforderlichenfalls Wiederherstellung;
  • Bewirtschaftung des Regenwasserabflusses in Gemeindegebieten und dessen Nutzung;
  • Mehr Raum für Hochwasserausbau: In diesem Zusammenhang hat die Autonome Provinz Bozen auch eine Rahmenvereinbarung mit dem Südtiroler Bauernbund getroffen, die die Möglichkeit vorsieht, ein Dienstbarkeitsrecht auf landwirtschaftlichen Flächen einzurichten, die für Hochwasserschutzmaßnahmen genutzt werden können. Diese Maßnahme ermöglicht eine Verringerung des Gesamtschadens, indem der Scheitelpunkt des Hochwassers reduziert und der Abfluss verlangsamt wird; eine gezielte Flutung ermöglicht den Schutz von Siedlungen und produktiven Gebieten.
  • Zählung der öffentlichen Gebäude, die einem hydrogeologischen Risiko ausgesetzt sind;
  • Beseitigung von kritischen Situationen im Netz (Engpässe, Schächte);
  • Delokalisierung von Risikobereichen; • Kontrolle und Anpassung von künstlichen Wasserreservoirs;
  • Verbreitung und Nutzung der modernsten Informations- und Entscheidungshilfesysteme;
  • Sensibilisierungskampagnen in Gebieten, die von Schwankungen des Wasserkreislaufs betroffen sind, unter Einbeziehung von Bürgern und Verbänden.

Status der Aktion und Durchführungszeitraum: in Ausführung 2021-2030

Indikatoren für das Monitoring:

  • Anzahl und Kapazität der Ausdehnungsgefäße/Rollbereiche Anzahl der von Bürgern übermittelten Berichte Anzahl der durchgeführten Entwässerungsarbeiten % der Infrastrukturen, an denen gearbeitet wurde, um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Finanzierungsmittel: Staatliche Mittel, EFRE-Mittel, Landesfinanzierungen

 

 

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